Wie wir mit nur einer Anzeige und 200 Euro Werbebudge 500 Karten verkauft und 11.000 Euro Ticketumsatz generiert haben – ohne Flyer, Plakate, Social-Media-Posts oder Pressemitteilungen.

Ob Social-Media-Werbung wirklich einen Einfluss auf den Verkauf von Veranstaltungstickets hat, ist eine Frage, die wir öfter hören. Da Anzeigen auf Facebook und Instagram in der Regel als Ergänzung zum klassischen Marketing-Mix eingesetzt werden, ist es schwer nachzuvollziehen, welcher Kontaktpunkt letztlich den Kartenkauf bewirkt. Um dies herauszufinden, haben wir eine unserer eigenen Veranstaltungen ausschließlich mit Social-Media-Anzeigen beworben.

Neustart statt Fehlstart

Normalerweise empfehlen wir nicht, Budgets so radikal umzuschichten. Der Brückenschlag von den klassischen in die digitalen Kanäle sollte immer strategisch und mit Bedacht erfolgen. Für unser Event “Klangsphäre” im Planetarium Bochum hatten wir jedoch schon genügend Erfahrungswerte, um uns ohne großes Risiko auf das Experiment einzulassen. Die Reihe mit DJ-Sets unter der Sternenkuppel ist ein Überbleibsel unserer 20-jährigen Tätigkeit als PR- und Veranstaltungsagentur im Ruhrgebiet. Die exklusiven Events sind immer stark gefragt und häufig schon im Vorfeld ausverkauft.

Nun standen gleich zwei Abende mit einem bekannten Berliner DJ an und auch wir waren nach der langen Phase der Einschränkungen vor neue Herausforderungen gestellt: Zum einen konnte die Veranstaltung nicht mit dem üblichen Vorlauf angekündigt werden, zum anderen erschien es unsicher, ob Menschen sich weiterhin so frühzeitig für einen Ticketkauf entscheiden wie bisher. Social-Media-Werbung war somit ein naheliegendes Mittel, um kurzfristig eine hohe Sichtbarkeit zu erzeugen.

Der Startzeitpunkt Ende Februar war mit drei Monaten Abstand zum Event perfekt gewählt. In unserem Fall haben wir uns für eine Kombination aus Facebook- und Instagram-Anzeigen entschieden. Die Zielgruppe war klar definiert: Fans elektronischer Musik im Umkreis von 80 Kilometern um Bochum, mit einer Kernzielgruppe im Alter von 35 bis 55 Jahren.

Für das Schalten der Anzeigen verwenden wir seit 2019 eine eigene, von uns entwickelte Methodik, die perfekt auf die Anforderungen und Abläufe im Eventbereich zugeschnitten ist. Sie ermöglicht uns, mit geringerem Arbeitsaufwand eine viel höhere Effektivität und auch eine bessere Messbarkeit zu erzielen als mit herkömmlichen Ansätzen.

Die Ergebnisse stellten sich unmittelbar ein: Bereits drei Tage nach dem Kampagnenstart war ein deutlicher Anstieg der Ticketverkäufe messbar. Wurden zuvor 2 bis 3 Karten am Tag verkauft, waren es nun zwischen 15 und 30. Dabei waren auch die weiteren Ergebnisse beeindruckend. So startete die Kampagne mit einer konstanten Klickrate von 15 Prozent. Was bedeutet, dass unter 100 Einblendungen im Schnitt 15-mal auf die Anzeige geklickt wurde. Selbst nach 20 Tagen und mehrfacher Einblendung lag dieser Wert noch immer bei überdurchschnittlichen 5 Prozent.

Bereits nach 25 Tagen waren für beide Abende nur noch vereinzelte Restkarten verfügbar, sodass wir die Anzeigen guten Gewissens abschalten konnten. Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt über 480 Tickets zu einem Preis von 23,50 Euro verkauft. Beide Veranstaltungen waren ausverkauft – und das völlig ohne Flyer, Plakate, Pressemitteilungen oder ständige Social-Media-Posts.

Dafür wurde die Anzeige etwa 60.000 mal bei 30.000 Menschen angezeigt. Der Gesamtumsatz lag am Ende bei über 11.000 Euro, während lediglich 200 Euro Werbebudget ausgegeben wurden. Der ROAS (Return on Advertising Spend) betrug in diesem Fall 55, was bedeutet, dass für jeden Euro, der für die Werbung ausgegeben wurde, 55 Euro eingenommen wurden.

Fazit

Natürlich lässt sich nicht pauschal sagen, dass Social-Media-Werbung immer zum Erfolg führt. Jede Veranstaltung ist einzigartig und erfordert eine individuelle Marketing-Strategie. Die hier abgebildeten Zahlen sind weit über dem Durchschnitt und nur in wenigen Fällen reproduzierbar. Sicherlich haben hier vor allem das exklusive Eventformat, die Bekanntheit des Künstlers und das über Jahre aufgebaute Renommee der Reihe zu den Ergebnissen geführt.

Dennoch zeigt das Beispiel, dass gezielte Social-Media-Werbung ein wichtiger Bestandteil im Marketingmix sein kann und in einigen Fällen sogar allein ausreicht, um ein Event auszuverkaufen. Es lohnt sich also für Veranstalter, sich intensiv mit den Möglichkeiten und Chancen von Social-Media-Werbung auseinanderzusetzen.

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